Rock das Baby! Schwangerschaft 1. Trimester: Detaillierte Checkliste und praktische Tipps

1. Trimester: Detaillierte Checkliste und praktische Tipps

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1.-14. Schwangerschaftswoche

Herzlichen Glückwunsch, du bist schwanger! Nachdem du im ersten Trimester die Bestätigung durch einen oder auch zahlreiche Schwangerschaftstests erhalten hast, gibt es ein paar Dinge, an die du jetzt denken solltest.

Abkürzungen

In deinem neuen Lebensabschnitt wirst du ab und an über neue Abkürzungen stolpern. Relevant sind sicherlich einige der Folgenden für Dich:

  • ET: Entbindungstermin
  • SS: Schwangerschaft (in Anlehnung an die SSW)
  • SSW: Schwangerschaftswoche
  • Gyn: Gynäkologe/ Gynäkologin
  • WWW: Wegwerfwindeln (im Vergleich zu Stoffwindeln)

Warum das erste Trimester länger erscheint

Das erste Trimester der Schwangerschaft dauert laut Experten von der 1. Schwangerschaftswoche (SSW) bis zur 14. Woche – also zwei Wochen länger als die eigentlich erwarteten drei Monate. Warum ist das so?

Die Zeitberechnung einer Schwangerschaft beginnt ab dem ersten Tag deiner letzten Menstruation. Etwa am 14. Tag (also zwei Wochen später) hast du deinen Eisprung, bei dem deine Eizelle von einem Spermium befruchtet wird. Diese Zeitspanne umfasst somit die ersten Lebenstage des Embryos, basierend auf einem durchschnittlichen Menstruationszyklus von 28 Tagen.

Aufgrund dieser Berechnung dauert eine Schwangerschaft nicht neun, sondern zehn Monate, bzw. 40 Wochen oder 280 Tage.

Achte auf Dich: Dein Körper, Deine Entscheidungen, Dein Bauchgefühl

Bevor wir zu den den ToDos kommen, möchte ich dich zunächst auf etwas ganz wichtiges hinweisen, das vielleicht sogar relevanter ist als viele ToDos: Achte auf dich und deinen Körper, denn du bildest jetzt die lebensnotwendige „Schutzhülle“ für dein Baby. Schlafe, wenn es möglich ist. Vermutlich wirst du wesentlich müder sein als vor der Schwangerschaft, denn dein Körper leistet jetzt Enormes: Aus einen anfänglichen Zellklumpen werden in dem ersten Trimester bereits alle Organe des Babys gebildet, die dann in den nächsten Monaten weiter reifen werden.

Eine Sache wird spätestens ab jetzt in deinem Leben sehr relevant und ist mindestens für die Geburt super wichtig: DU ENTSCHEIDEST. Es ist dein Körper, es ist dein Baby. Daher ist es wichtig, dass du bei dir bist und für dich einstehst. Behandele die Ärzte freundlich, aber als Berater*innen. Höre ihnen zu, lerne von ihnen, stelle deine Fragen. Frage sie, was bei einer anstehenden Entscheidung die Vor- und Nachteile sind, welche Risiken und welche Alternativen es gibt. Frage bei Bedarf auch: „Was würden Sie in meiner Situation machen bzw. was würden Sie Ihrer Nichte raten, wenn diese in meiner Situation wäre?“ Das appelliert an die menschliche Seite und kann dir wertvolle Einblicke geben, die über den Standard hinausgehen.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass die Ärzte mehr mit dir ins Gespräch kommen, du mehr Informationen erhältst, Selbstwirksamkeit spürst und bessere Entscheidungen treffen kannst. Zum Beispiel konnte ich trotz verschiedener Vorerkrankungen und einer Risikoschwangerschaft meine Ärztin davon überzeugen, die Einleitung noch nicht durchzuführen. Einige Tage später hat sich mein Kind selbst entschieden, auf die Welt zu kommen.

Die meisten Frauen berichten übrigens ähnlich: Wir erweitern in der Schwangerschaft und mit der Geburt unser Bauchgefühl um einen wesentlichen Teil. Es ist ja eigentlich auch super passend: Das Bauchgefühl wächst mit dem Bauch ;).

Checkliste

Es gibt zahlreiche Dinge, an die du plötzlich in deiner neuen Lebenssituation denkst. Die Checkliste soll dir dabei helfen das Wesentlichste im Überblick zu behalten.

  1. Folsäure einnehmen: Beginne sofort mit der Einnahme von Folsäure, um die gesunde Entwicklung deines Babys zu unterstützen.
  2. Hebamme suchen: Eine deiner ersten To-Dos nach einem positiven Schwangerschaftstest sollte sein, so schnell wie möglich (ja, wirklich! #Hebammenmangel) nach einer Hebamme in deiner Nähe zu suchen. Hebammen dürfen alle Vorsorgeuntersuchungen bis auf die drei fixen Ultraschall-Termine durchführen. Am wichtigsten ist es allerdings, dass du die Hebamme für die Wochenbettbetreuung hast, also die Zeit nach der Geburt, in der sie sowohl dich als auch das Baby betreut.
    • Tipp: Suche z.B. nach einem Hebammenverzeichnis in deiner Region.
  3. Termin beim Gynäkologen machen: Vereinbare einen Termin zur Bestätigung der Schwangerschaft, zur Errechnung des Geburtstermins, zur Klärung von Vorerkrankungen und zur Erhaltung des Mutterpasses.
  4. Erste Ultraschalluntersuchung: Nimm den Termin zur SS-Feststellung wahr, dabei wird auch der Geburtstermin errechnet. Erste Ultraschalluntersuchung zwischen der 9. und 12. SSW (vaginal).
  5. Optionale Tests und Vorsorgemaßnahmen:
    • Toxoplasmose-Test: Kostenpfichtiger Bluttest einer häufig auftretenden Infektionskrankheit (ca. 20 Euro plus Blutabnahme ca. 15 Euro). Der Parasit kann Vögel, Säugetiere und Menschen als Zwischenwirte befallen. Endwirt dieses Parasiten ist die Katze, in deren Darm er sich vermehrt. Auch durch Erde übertragbar oder auf Gemüse (immer gut waschen).
    • Ersttrimester-Screening (11.-14. SSW): Nackentransparenz-/Nackenfaltenmessung inkl. Bluttest, um das individuelle Risiko für Trisomie 21 zu ermitteln.
    • Alternativ: fetalis® Test (ab der 11. SSW, kostenpflichtig für ca. 200 Euro, aber momentan wird dieser häufig von Krankenkassen übernommen, frag einfach deine Gynäkologin): Der Test informiert über die Risiken für die häufigsten Chromosomenanomalien: Trisomie 21, Trisomie 18, Trisomie 13 und ggf. Monosomie X. Ebenfalls möglich ist die Geschlechtsbestimmung für ca. 20 Euro extra. Das Geschlecht darf dir dann ab der 15. SSW mitgeteilt werden.
    • Alternativ: Harmony® Test (ab der 11. SSW, kostenpflichtig, ca. 200 Euro): Bluttest um das Trisomie-Risiko (13,18,21) oder eine Störung der Geschlechtschromosomen (X/Y) zu testen. Auch hier kann für ca. 20 Euro extra die Geschlechtsbestimmung mit ausgewählt werden.
    • Kompressionsstrümpfe verschreiben lassen.
  6. Geburtsvorbereitungskurs buchen: Dieser soll in der 25.-30. SSW stattfinden, also ca. ab dem 6. Monat.
  7. Erste Überlegung zum Geburtsort: Geburtsklinik oder -haus bzw. Hausgeburt? Bei Geburtshaus und Hausgeburt frühzeitig anmelden.
  8. Freunde und Familie informieren: Teile die gute Nachricht mit deinen Liebsten.
  9. Zahnarzttermin machen: Termin für professionelle Zahnreinigung für Anfang des 2. Trimesters machen, bei Zahnfleischproblemen und Zahnfleischbluten mit dem Zahnarzt abstimmen.
    • Info von meinem Zahnarzt: Kein Elmex-Gelee mehr nutzen (zu viel Fluorid). Parodontax Zahnpasta kann z.B. jeden 2. Tag verwendet werden, um genug Fluorid zu erhalten.
  10. Kuscheltier kaufen: Um die gute Nachricht selbst besser realisieren zu können, kaufe die ersten Babyklamotten oder z.B. das erste Kuscheltier für dein Baby. Stelle es an einen besonderen Ort in deiner Wohnung, damit du immer wieder einen Blick darauf werfen und an dein kleines Wunder erinnert werden kannst.

Indem du diese Checkliste befolgst, kannst du sicherstellen, dass du gut vorbereitet und versorgt bist, während du die ersten aufregenden Wochen deiner Schwangerschaft genießt. Denke daran, dass es das Wichtigste ist, gut auf dich selbst zu achten, damit auch dein Baby die beste Unterstützung bekommt.

Viel Freude und alles Gute!

Berichte gerne mal im Instagram-Beitrag, was deine wichtigsten ToDos für das erste Trimester sind bzw. waren :).

Quellen:

Titelbild: stock.adobe.com – 487339594 von Proxima Studio. 

Bild im Artikel: stock.adobe.com – 242906876 von sushytska.

Unbezahlte Werbung; da hier einige Markennamen genannt werden.

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