28.-40. Schwangerschaftswoche
Nutze das dritte Trimester, um wichtige Vorbereitungen für die Geburt und die Zeit danach zu treffen. Von der Bürokratie bis hin zur Ausstattung des Wickeltisches – hier erfährst du, was du jetzt erledigen solltest, um die letzten Wochen deiner Schwangerschaft entspannt zu genießen.
Ein besonders wichtiger Aspekt ist, dass du deinen Mutterpass sowie deine Versichertenkarte stets bei dir trägst, wenn du unterwegs bist. Den Geburtsvorbereitungskurs solltest du bis zur 36. SSW abgeschlossen haben, um dich optimal auf die Geburt und die erste Zeit mit deinem Baby vorzubereiten (siehe Checkliste für das zweite Trimester). In den letzten Wochen vor der Geburt sollte dein Wickeltisch komplett ausgestattet sein. Bereite alles so weit wie möglich vor, damit du nicht mehr in Stress gerätst, falls dein Kind früher als erwartet auf die Welt kommt. Eine gut organisierte Wickelstation erleichtert dir die ersten Tage und Wochen mit deinem Neugeborenen.
Nutze die Zeit im dritten Trimester, um dich um bürokratische Angelegenheiten zu kümmern. Dazu gehören beispielsweise die Anmeldung bei der Krankenkasse und eventuelle Anträge für Elternzeit, Elterngeld und Kindergeld. Eine frühzeitige Vorbereitung hilft dir, nach der Geburt mehr Zeit für dein Baby zu haben. Denke daran, dir auch ausreichend Zeit für dich selbst zu nehmen. Die letzten Wochen der Schwangerschaft können körperlich anstrengend sein. Eine entspannte Mutter wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden deines Babys aus. Gönne dir also regelmäßige Pausen und lasse dich vielleicht bei einer Schwangerschaftsmassage verwöhnen.
Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um die letzten Besorgungen für dein Baby zu machen. Überprüfe deine Einkaufsliste und stelle sicher, dass du alle wichtigen Dinge wie Kleidung, Windeln, Pflegeprodukte und benötigte Möbel besorgt hast. Denke auch an die Vorbereitung deiner Kliniktasche, damit du im Ernstfall gut gerüstet bist. Überlege außerdem, wer dir in den ersten Wochen nach der Geburt helfen kann. Sei es der Partner, Familienmitglieder oder Freunde – ein gutes Netzwerk an Unterstützung kann eine große Erleichterung sein. Plane auch im Voraus, wer sich um eventuelle ältere Geschwister oder Haustiere kümmern kann.
Optimal versorgt: Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung im letzten Trimester
Denke bitte auch an eine möglichst gesunde Ernährung, denn im dritten Trimester nimmt dein Kind pro Woche etwa 250 Gramm zu. Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung ist jetzt besonders wichtig, um das Wachstum und die Entwicklung deines Babys optimal zu unterstützen. Achte darauf, ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Proteine zu dir zu nehmen. Frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Fleisch und Fisch (oder entsprechende Alternativen) sowie Milchprodukte sollten regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen.
Eine gesunde Ernährung trägt nicht nur zur Gesundheit deines Babys bei, sondern hilft dir auch, dich während der letzten Wochen der Schwangerschaft wohlzufühlen und auf die Geburt vorzubereiten. Vermeide stark verarbeitete Lebensmittel und zuckerhaltige Snacks, und trinke ausreichend Wasser, um deinen Körper hydratisiert zu halten.

Checkliste
- Geburtsort wählen: Überlege dir bereits frühzeitig, an welchem Geburtsort du dein Baby entbinden möchtest. Bei einem Geburtshaus oder einer geplanten Hausgeburt hast du sicherlich schon im ersten Trimester mit der entsprechenden Hebamme Kontakt aufgenommen (s. Checkliste für das erste Trimester). Wähle bei einem Krankenhaus zwei bis drei Optionen nach Priorität aus. Dies ist besonders wichtig, falls dein Wunschkrankenhaus zum Zeitpunkt der Geburt keine Kapazitäten mehr hat. Auf diese Weise kannst du flexibel auf mögliche Engpässe reagieren und sicherstellen, dass du einen geeigneten Ort für die Geburt hast.
Notiere dir zudem die Telefonnummern der Kreißsäle der ausgewählten Krankenhäuser. So hast du diese im entscheidenden Moment griffbereit. Es ist hilfreich, diese Informationen an einem gut erreichbaren Ort aufzubewahren (z. B. Garderobenspiegel), damit du im Falle der Geburt keine wertvolle Zeit verlierst. - Kinderarzt*ärztin suchen: Suche frühzeitig nach einem*r Kinderarzt*ärztin und kläre, ob diese*r auch die U2-Untersuchung und den Stoffwechseltest in den ersten Lebenstagen anbietet, falls du eine ambulante Geburt nicht komplett ausschließt. Diese Untersuchungen sind wichtige Bestandteile der frühen Gesundheitsvorsorge für dein Neugeborenes.
Bei einer stationären Geburt im Krankenhaus werden diese Tests innerhalb der ersten drei Lebenstage des Babys durchgeführt. Da viele Kinderärzte keine neuen Patienten mehr aufnehmen, ist es ratsam, sich frühzeitig um einen Platz zu bemühen. - Elterngeldantrag vorbereiten: Bereite den umfangreichen Elterngeldantrag so weit wie möglich im Voraus vor. Überprüfe, ob dein Bundesland die Möglichkeit bietet, den Antrag online auszufüllen und ggf. auch online zu speichern und letztlich zu übermitteln.
Es ist auch ratsam, bereits jetzt alle offenen Fragen mit der Elterngeldstelle zu klären, um sicherzustellen, dass du alle erforderlichen Informationen und Dokumente bereit hälst. Rechne bei der Bearbeitung des eingereichten Elterngeldantrags mit einer Bearbeitungszeit von 6-8 Wochen. Die genauen Zeiten kannst du bei deiner Elterngeldstelle nachfragen. - Elternzeit mitteilen (Partner*in): Der*Die Partner*in sollte spätestens sieben Wochen vor Beginn der Elternzeit seinen*ihren Arbeitgeber über die geplante Elternzeit informieren. Wenn du gleichzeitig einen Elterngeldantrag stellst, ist es ratsam, dass die Elternzeit parallel zu den Lebensmonaten deines Kindes genommen wird. Das bedeutet, dass die Elternzeit idealerweise am Monatstag des Geburtstags deines Kindes beginnen sollte, da es sonst dazu kommen könnte, dass dein Elterngeld durch die Anrechnung des Gehalts gekürzt wird.
Diese Vorgehensweise ist besonders wichtig, da andernfalls das Elterngeld möglicherweise aufgrund deines bisherigen Gehalts auf den Mindestanspruch von etwa 300 Euro pro Monat gekürzt werden kann. - Elternzeit mitteilen (Mutter): Reiche die Mitteilung über deine Elternzeit rechtzeitig bei deinem Arbeitgeber ein. Die Elternzeit beginnt unmittelbar nach der Geburt deines Kindes, also während der Mutterschutzzeit.
Bei der Beantragung der Elternzeit solltest du beachten, dass du dich für einen Zeitraum von 24 Monaten festlegst. Wenn du beispielsweise für 12 Monate Elternzeit entscheidest, wird dein Arbeitgeber dich für die Lebensmonate 12 bis 24 deines Kindes wieder voll als Arbeitskraft einplanen. Es ist jedoch möglich, bereits im Antrag anzugeben, dass du während dieser Zeit nur in Teilzeit arbeiten möchtest, zum Beispiel für 30 Stunden pro Woche. Beachte, dass du während der Elternzeit bis zu 32 Stunden pro Woche arbeiten kannst, ohne dass dies deine Elternzeit beeinträchtigt. - Krankenversicherung für das Kind planen: Es ist wichtig, sich rechtzeitig bei deiner Krankenkasse darüber zu informieren, wie die Versicherung deines Neugeborenen geregelt werden kann. Erkundige dich nach den notwendigen Schritten und Formalitäten zur Aufnahme deines Kindes in die Krankenversicherung. In vielen Fällen kannst du dein Kind direkt über die Familienversicherung versichern, was in der Regel unkompliziert ist und keine zusätzlichen Beiträge erfordert. Lass dir hierfür bereits das entsprechende Dokument zukommen und fülle es soweit wie möglich bereits aus.
Nach der Geburt wirst du gemeinsam mit diesem Dokument die Geburtsurkunde des Kindes übermitteln müssen. Kläre dafür rechtzeitig mit deiner Krankenkasse, welche Fristen zu beachten sind, um eine nahtlose Versicherung deines Kindes zu gewährleisten. - Kliniktasche packen: Packe deine Kliniktasche im 8. oder 9. Monat, um sicherzustellen, dass du im entscheidenden Moment gut vorbereitet bist. Zu den wichtigen Dingen, die du dabei haben solltest, gehören dein Mutterpass, deine Versichertenkarte, dein Personalausweis sowie das Stammbuch, da diese Dokumente häufig für die Anmeldung im Krankenhaus und die spätere Registrierung deines Babys benötigt werden.
Achte darauf, bequeme Kleidung für den Kreißsaal einzupacken. Dies kann ein Nachthemd für Schwangere sein. Vergiss nicht, auch persönliche Hygieneartikel wie Zahnbürste, Zahnpasta, Shampoo und Duschgel einzupacken.
Ich empfehle auch Lippenbalsam, ein Haarband, ein Nachtlicht, Hausschuhe, Handcreme und ein paar Snacks und ggf. isotonische Getränke einzupacken.
Für dein Neugeborenes solltest du mindestens ein Klamotten-Set aus Body, Strampler, Jäckchen, Mützchen und eine Decke als Outfit für die Heimfahrt dabei haben.
An dein Smartphone wirst du sicherlich denken, um auch die ersten Fotos deines Babys machen zu können. Packe letztlich auch dein Ladegerät und deine Kopfhörer mit.
Bewahre die Kliniktasche an einem gut erreichbaren Ort auf, damit du sie im Notfall schnell zur Hand hast. Es kann auch sinnvoll sein, eine Liste mit den Dingen zu führen, die du im letzten Moment einpacken wirst. - Kindergeldantrag vorbereiten: Besorge dir den Antrag auf Kindergeld und fülle ihn, soweit möglich, bereits aus. Du kannst den Antrag bei der zuständigen Familienkasse oder online auf deren Webseite anfordern.
Der Antrag umfasst verschiedene Informationen, die du im Voraus eintragen kannst, wie zum Beispiel deine persönlichen Daten, die des anderen Elternteils sowie grundlegende Informationen zum Kind. Beachte, dass für den vollständigen Antrag möglicherweise noch zusätzliche Dokumente benötigt werden, wie die Geburtsurkunde des Kindes, die du nach der Geburt nachreichen musst.
Es ist hilfreich, den Antrag so vollständig wie möglich auszufüllen, um Verzögerungen bei der Bearbeitung zu vermeiden. - Mutterschaftsgeld beantragen:Dein*e Gynäkologe*in wird dir ab sieben Wochen vor deinem errechneten Geburtstermineine Bescheinigung über den mutmaßlichen Tag der Entbindung ausstellen. Diese Bescheinigung ist wichtig, um deinen Anspruch auf Mutterschaftsgeld bei deiner Krankenkasse geltend zu machen.
Reiche das Dokument sowohl bei deiner Krankenkasse als auch bei deinem Arbeitgeber ein. Es ist ratsam, dies direkt zu erledigen, um sicherzustellen, dass alle Formalitäten rechtzeitig geklärt sind und du deinen Mutterschutz ohne finanzielle Sorgen genießen kannst. - B-Streptokokken-Test (IGeL): In der Zeit zwischen der 35. und 37. SSW kann es sinnvoll sein, einen B-Streptokokken-Test durchführen zu lassen. Dieser Test wird durch einen Abstrich aus dem Anal- und Vaginalbereich vorgenommen und dient dazu, festzustellen, ob du Trägerin von B-Streptokokken bist (jede 3. bis 4. Frau!). Falls das Testergebnis positiv ausfällt, erhältst du bei der Geburt ein Antibiotikum, um das Risiko einer Infektion für dein Baby zu reduzieren. Die Gabe des Antibiotikums kann das Risiko einer Neugeboreneninfektion um etwa 70 % senken und sorgt so für einen besseren Schutz deines Babys.
Dieser Test ist eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die direkt bei deinem*r Gynäkologen*in durchgeführt werden kann. Die Kosten liegen in der Regel bei etwa 30 Euro (kläre mit deiner Krankenkasse eine eventuelle Kostenübernahme). - Wickeltisch bestücken: Stelle sicher, dass du den Wickeltisch und den Kleiderschrank deines Babys gut ausgestattet hast, bevor die Geburt losgeht. Besorge bereits ein bis drei Pakete der ersten beiden Windelgrößen oder, falls du Stoffwindeln verwendest, entsprechende Mengen. Ergänze dies mit den notwendigen Reinigungsutensilien wie Feuchttücher oder Waschlappen.
Die Babyklamotten sollten bereits gewaschen und ordentlich einsortiert sein. Es ist ratsam, neue Kleidungsstücke mehrmals zu waschen, um eventuelle Chemikalien oder Produktionsrückstände auszuwaschen und die Haut deines Babys zu schonen. - Wochenbett vorbereiten: Bereite dich rechtzeitig auf das Wochenbett vor, indem du alle notwendigen Besorgungen tätigst. Praktische Stillhelfer wie ein Stillkissen und Lanolin für schmerzende Brustwarzen sollten auf deiner Liste stehen.
Ebenfalls sehr sinnvoll für deine Wundversorgung sind Einlagen für den Wochenfluss (z. B. 1-2 Packungen a 56 Stück Flockenwindeln Strampelpeter Saugstärke 1*, in den ersten paar Tagen nimmst du sie doppelt), Calendula-Essenz* für die Geburtsverletzungen (auf die Einlagen träufeln, auch als Eisbinde verwendbar) und die HappyPo-Dusche*, zu der du auch ein paar Tropfen der Calendula-Essenz geben kannst.
Es ist auch ratsam, ein bis zwei günstige Still-BHs zu kaufen, zum Beispiel bei H&M*. Wähle dabei BHs, die ein bis zwei Cup-Größen größer sind als die, die du ein paar Wochen vor dem Entbindungstermin getragen hast, da deine Brust nach der Geburt und während des Milcheinschusses, der etwa am dritten Tag nach der Entbindung eintritt, deutlich an Größe zunimmt. Sobald der Milcheinschuss abgeschlossen ist und sich die Größe deiner Brust stabilisiert hat, solltest du in einen hochwertigen und gut sitzenden Still-BH investieren, der dir langfristig Komfort und Unterstützung bietet.
Mit der Erledigung der Checkliste schaffst du dir die bestmöglichen Voraussetzungen, um die Ankunft deines Babys entspannt und gut vorbereitet zu erleben.
Ich wünsche dir ein möglichst gutes drittes Trimester und eine wunderbare selbstbestimmte Geburt.
Berichte gerne im Instagram-Beitrag, was deine wichtigsten ToDos für das dritte Trimester sind bzw. waren :).
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Weiterführende Quellen:
B-Streptokokken-Test: s. DAK-Homepage