Rock das Baby! Baby und Kleinkind,Erstes Lebensjahr Entwicklungsschritte der Grobmotorik

Entwicklungsschritte der Grobmotorik

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Viele Eltern fragen sich, ab wann bei ihrem Kind mit einem der grobmotorischen Entwicklungsschritte wie Krabbeln, Sitzen oder Laufen zu rechnen ist. Zunächst einmal ist die Zeitspanne von „normal“ dabei sehr breit, sodass alle Angaben lediglich Durchschnittswerte sind bzw. eine durchschnittliche Zeitspanne angeben. Ihr solltet euch also nicht gleich Sorgen machen, wenn euer Kind sich in der angegebenen Zeitspanne noch nicht dafür entschieden hat, diesen nächsten Entwicklungsschritt freizuschalten, denn jedes Kind ist ein wunderbares Individuum.

Motivation: Oft ist es so, dass die Kinder, die sich mit der Grobmotorik noch etwas mehr Zeit lassen, in der Feinmotorik weiter sind oder ihre Umgebung sehr analytisch aufsaugen und sich so z. B. zunächst auf die sprachliche Entwicklung zu fokussieren. Die Auswirkung davon wird allerdings manchmal erst Monate später sichtbar.

Nichtsdestotrotz gilt immer: Ihr kennt euer Kind als Eltern am allerbesten. D.h. wenn ihr euch ernsthaft Sorgen macht, dann macht einen Termin beim Kinderarzt/ der Kinderärztin oder nutzt die nächste U-Untersuchung, um eure Sorgen anzusprechen.

Entwicklungsschritte mit Altersangaben zur groben Orientierung

  • 3 Monate: Das Baby kann seinen Kopf selbst aufrecht halten, wenn es auf dem Bauch liegt oder auf dem Schoß gehalten wird.

  • 3 – 7 Monate: Das Baby kann sich selbstständig drehen bzw. lernt dies immer mehr. Manche Babys benötigen viele Anlaufversuche und Hilfestellungen der Eltern, andere Babys schaffen es einmal und wissen ab dann genau wie es funktioniert. Die meisten Babys benötigen allerdings viele Anläufe, da die schräge Bauchmuskulatur zunächst durch die Versuche stärker werden muss.

  • 7 – 10 Monate: Das Baby beginnt sich selbständig auf seine ganz individuelle Art fortzubewegen. Hier ist alles dabei und das ist auch vollkommen in Ordnung: manche Babys robben, andere schlängeln sich voran, manche Babys kriechen, einige gehen auf allen Vieren, z. B. im sogenannten Bärengang. Dazu kommt noch, dass einige Kinder zunächst nur nach hinten kommen und sich oft sehr darüber ärgern, dass sie plötzlich unterm Sofa feststecken ;). Manche Kinder stoßen sich nur mit ihrem großen Zeh ab und bekommen dann erstmal eine Blase bzw. direkt Hornhaut. In diesem Entwicklungsschritt gibt es also wirklich ganz viele Möglichkeiten und es ist wundervoll, wenn das Baby auf seine eigene Art und Weise vorankommt oder eben auch zunächst im Rückwärtsgang „vorankommt“ ;).

  • 10 Monate: Das Baby kann frei sitzen und hat somit beide Hände frei zum Spielen. Meist kommen die Kinder über die Seite, z. B. aus dem Vierfüßler, in den selbständigen Sitz.
    Achtung: Setz dein Baby niemals vorher in den freien Sitz, wenn es dies noch nicht selbständig gemacht hat. Die Muskulatur deines Babys ist dann noch nicht bereit und du könntest einen körperlichen Schaden anrichten.
    Was geht: Du kannst dein Kind allerdings auf deinem Schoß „hinsetzen“, wenn es mit seinem Rücken an deinem Bauch angelehnt ist und somit halb liegt. In dieser Postion ist der Rücken des Babys immer noch in der C-Form und das Steißbein wird noch nicht zu stark belastet. Dennoch sollte auch diese Position nicht zu lange andauern. Viele Eltern nutzen diese Position, um mit der Beikost zu starten, was vollkommen in Ordnung ist. Meist bleibt das Baby dann nicht länger als 20 Minuten in dieser Position.

  • 9 – 15 Monate: Das Baby bzw. Kleinkind zieht sich an Möbelstücken in den Stand und geht nach und nach auch an den Möbeln und Wänden entlang. Außerdem gibt es so manche Kletterkünstler in diesem Alter, sodass die ersten Möbelstücke erklommen werden.

  • 9 – 18 Monate: Das Kind lernt frei zu gehen, zunächst oft noch mit Hilfsgegenständen wie z. B. einem Stuhl, den das Kind selbständig als Fortbewegungsobjekt gewählt hat und vor sich herschiebt. Ebenfalls lernen die Kinder das freie Gehen zunächst an den Händen der Eltern. Von Gehhilfen wird oft abgeraten, da diese dazu führen können, dass die Kinder auf den Zehen gehen. Man muss diese aber auch nicht verteufeln. Wichtig ist, dass du dein Kind beobachtest.
    Und ja, das freie Gehen der Minis sieht meist zunächst etwas lustig aus ala O-Beine, ala „Ich hab die Windel voll“ oder ähnlichem. Es ist ein Lernprozess, sodass das freie Gehen auch immer fließender wird.
    Achtung: Auch beim Gehen lernen ist Vorsicht geboten. Bitte halte dein Kind zu Beginn nicht „klassisch“ an den nach oben hin ausgestreckten Händen, da dies keiner normalen Körperhaltung beim Gehen entspricht und beim Gehen lernen eher hinderlich sein kann. Unterstütze dein Kind zu Beginn besser, indem du deine Hände unter die Hände/ Ellenbogen des Kindes hältst, um es so bei seinem natürlichen Gehversuchen zu unterstützen. Später, wenn dein Kind dann frei gehen kann, kannst du es hingegen klassisch an der Hand halten, sodass also z. B. eine Hand des Kindes zu dir nach oben gestreckt ist.

  • 18 Monate: Das Kind kann frei gehen. Es probiert sich nun auch auf schwierigeren Terrain wie Feld- und Waldwegen aus.

  • 2 – 3 Jahre: Das Kind weiß immer sicherer mit seinem Körper umzugehen. Es kann nun rennen und Treppen steigen.

  • 2,5 – 3 Jahre: Das Kind lernt Dreirad oder Laufrad zu fahren.

  • 4 – 6 Jahre: Das Kind kann Fahrradfahren oder möchte dies lernen.

Quelle und weiterführende Informationen: www.kindergesundheit-info.de, Bild: stock.adobe.com – 112064405 von poplasen

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